„Der Frühling und das große Krabbeln – Zecken und Flöhe“

Zecken

– Vorkommen: Waldränder, Unterholz, Lichtungen, Wiesen, Flussufer

ländliche Gebiete, Stadtparks, Rastplätze, Uferzonen von Badeseen 

Allgemeine Informationen zu Zecken-Arten

– Klasse: Spinnentiere
– Überfamilie innerhalb der Milben
– Ektoparasiten (sie dringen nicht in das Innere des Wirtes ein) an Wirbeltieren und ernähren sich vom Blut des Wirtes
– besitzen einen ausgeprägten Geruchssinn und gutes Gespür für Erschütterungen
– der Wirt wird über das Hallersche Organ lokalisiert – laut Wikipedia „…eine Struktur an den Vorderbeinen von Zecken, die spezifische Chemorezeptoren trägt…Es dient dazu, chemische Verbindungen…“ (u.a. Kohlendioxid, Buttersäure, Ammoniak und Milchsäure) „…zu detektieren, die auf die Nähe eines potentiellen Wirtes schließen lassen, und dient der Wirtsfindung. Das Organ ist bei allen Zeckenarten in allen Entwicklungsstadien vorhanden.“
– als Wirte dienen Vögel, Reptilien, Nager, Fledermäuse, Katzen und Hunde
– weltweit gibt es etwa 650 – 850 Zeckenarten.
– in Deutschland vorkommende Zecken-Arten: Überart – Schildzecken/ Unterarten – Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus), Braune Hundezecke(Rhipicephalus sanguineus)  , Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), Igelzecke (Ixodes hexagonus), Fuchszecke (Ixodes canisuga)
– Auwaldzecke: überträgt Babesiose, erwachsene Auwaldzecken haben eine leichte Marmorierung auf dem „Rücken“, sie wechseln bis zu dreimal den Wirt und ein Entwicklungszyklus dauert etwa 1–1,5 Jahre.
– Holzbock: kann für Hunde und Menschen gefährliche Krankheiten übertragen, wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
– Zeckenarten, die sonst nur im Mittelmeerraum zu finden sind, breiten sich durch die mittlerweile immer milderen Winter immer mehr Richtung Norden aus
– Zecken halten sich an feuchten, schattigen Plätzen auf und meiden die Sonne
– sie halten sich immer in Bodennähe auf
– sie werden ab 10° C aktiv (manche schon ab 5°C) und überstehen tiefe Temperaturen problemlos

Krankheiten

– es gilt: je schneller eine Zecke beim Hund entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern – diese brauchen ca. 16 bis 24 Stunden, um von der Zecke auf den Hund überzugehen (die Erreger befinden sich im Mitteldarm der Zecke und während Zecke saugt, müssen sie zuerst in die Speicheldrüsen wandern, um von da aus in den Wirtsorganismus zu gelangen)
– jede Tierart und jedes Tier reagiert, abhängig vom jeweiligen Immunsystem, unterschiedlich auf einen Erreger
– Mäuse z.B. sind zwar Hauptwirte für FSME-Viren und Borreliose-Bakterien, aber erkranken selber eher selten
– von ihnen nehmen Zecken die Erreger mit dem Blut auf, um sie beim nächsten Saugakt weiter zu übertragen
– auch Katzen können sich anstecken, erkranken allerdings nicht
– werden Kühe und Ziegen von einer FSME-tragenden Zecke infiziert, ist das Virus auch in der Milch nachweisbar und kann beim Genuss nicht pasteurisierter Milch zu schweren Erkrankungen beim Menschen führen
– Zecken, die Borreliose-Bakterien in sich tragen, können diese beim Saugen an Kühen komplett abgeben und sind anschließend selbst erregerfrei

(Lyme) Borreliose

– etwa jede dritte Zecke (aller Arten) trägt den Erreger in sich
– es gibt Untersuchungen, die besagen, dass je nach Region 5 – 20 % der Hunde in Deutschland Abwehrstoffe (Antikörper) gegen Borrelien im Blut haben
– Kontakt mit dem Erreger  führt nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung
– beißt eine infizierte Zecke, werden die Borrelien (Bakterien) aktiviert und 24 Stunden nach dem Biss übertragen – d.h., wird eine Zecke vorher entfernt, besteht normalerweise kein Infektionsrisiko
– Inkubationszeit:  mehrere Wochen bis Monate
– klinische Symptome (sehr unspezifisch, wodurch eine Diagnose schwierig ist):  Fieberschübe, allgemeine Lethargie, Lymphknotenschwellung, wechselnde Lahmheit, vereinzelt auch Herzprobleme, neurologische Symptome, Nierenerkrankungen, tiefe Entzündungen der Augen
– Impfung gegen Borreliose: nur bedingt zu empfehlen – sie schützt nicht gegen alle Stämme (gerade die hier in Deutschland vorkommenden) und andererseits darf keine Impfung durchgeführt werden, wenn der Hund schon Kontakt mit den Borrellien (meist nämlich unbemerkt) hatte, es können lebensbedrohliche Nierenentzündungen auftreten

Anaplasmose

– wird durch den Holzbock übertragen, wird auch „granulozytäre Ehrlichiose“ genannt (Bakterien sind eng verwandt mit denen der Ehrlichiose)
– die Bakterien (Anaplasma phagocytophilum) befallen nach der Infektion bestimmte weiße Blutzellen, vermehren sich darin und zerstören sie
– Inkubationszeit 1 – 2 Wochen
– Symptome: hohes Fieber über 3 – 5 Tage, Schläfrigkeit, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, Milz- und Lebervergrößerung, Atemnot, Ödeme in den Gliedmaßen, Lymphknotenschwellungen, Bewegungsunlust, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Lahmheiten aufgrund von Gelenkentzündungen (Polyarthritis) und Gelenkschwellungen, Krämpfe, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen

Ehrlichiose

– auch Zeckenfieber genannt
– Infektionskrankheit durch das Bakterium „Ehrlichia canis“ , oft kommt es zu einer Doppelinfektionen mit Babesien
– kommt in tropischen und subtropischen Regionen (z.B. Mittelmeerraum) vor
– Inkubationszeit: 8 bis 20 Tage, Krankheitsverlauf in 3 Phasen
– Symptome 1. Phase: häufig ständig wiederkehrendes Fieber, Nasenbluten, schleimig-eitriger Nasenausfluss, Erbrechen, Blutungen und Ödeme in der Unterhaut, Abgeschlagenheit, Abmagerung, Blutarmut, Milzvergrößerung, Gelenkerkrankungen, Erkrankungen der Lymphknoten (generalisierte Lymphadenopathie), Gehirnhautentzündungen mit Krämpfen
– Symptome 2. Phase: kann über Jahre dauern, der Hund ist eher unauffällig, ruhig, frisst schlecht, nimmt ab
–  Symptome 3. Phase: ist chronisch, Knochenmarksveränderungen

Babesiose („Hundemalaria“)

– „Babesia canis“, durch Einzeller hervorgerufene Infektionskrankheit mit Zerstörung der roten Blutkörperchen, dadurch entsteht eine Blutarmut (Anämie)
– wird von der Auwaldzecke übertragen
– kommt ursprünglich aus tropischen und subtropischen Gebiete (z.B. Mittelmeerraum), ist aber mittlerweile auch in Deutschland, Holland, Polen und der Schweiz verbreitet
– Inkubationszeit: 4 Tage bis zu 3 Wochen, ohne Behandlung führt die Erkrankung schnell zum Tod
– akuter Verlauf: Mattigkeit, Schwäche, Fieber (bis 42°C), blasse bis gelbliche Schleimhäute, rot- /grün-/ dunkelbrauner Harn, Nierenversagen, Anämie, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Lethargie,
– chronischer Verlauf: wechselndes Fieber, Verlust an Körperkondition, Aszites, asymmetrische periphere Ödeme, respiratorische Symptome, ZNS-Störungen, Verdauungs- und Kreislaufstörungen

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

– wird vom Holzbock übertragen
– ausgelöst durch das Arbovirus, wird direkt beim Biss über den Speichel übertragen, es gibt kein Medikament gegen das Virus
– Hunde scheinen nach einer Infektion viel seltener als der Mensch zu erkranken
– klinische FSME-Fälle bisher nur bei großen Hunderassen bekannt
– Inkubationszeit: ca. 1 Woche
– Symptome: erst hohes Fieber, dann neurologische Störungen wie epileptische Anfälle, Übererregbarkeit, Aggressivität, Teilnahmslosigkeit, Bewusstseinstrübung, Schmerzen, Bewegungsstörungen oder Reflexbeeinträchtigungen, starke Schmerzen bei Berührungen im Kopf- und Nackenbereich

Entfernung und Prophylaxe

– Zecken befinden sich meist am Kopf, auf der Brust, im Nacken und an den Schultern des Hundes, also gerade dort den Hund nach jedem Spaziergang absuchen bzw. den Hund bürsten, um die noch krabbelnden Zecken abzusammeln
– auf keinen Fall Butter, Nagellack, Klebstoff oder so zur Entfernung auf die Zecke tun: es stimmt nicht, dass die Zecke dann entweder erstickt oder leichter zu entfernen ist
– zur Entfernung von Zecken gibt es diverse Hilfsmittel: Pinzetten, Zeckenzangen oder Zeckenhaken
– die Zecke immer hautnah greifen und ein Abquetschen vermeiden, da die Zecke sonst aus Panik Giftstoffe in den Körper pumpen könnte
– sollte ein Teil der Zecke im Körper bleiben, wird er meist selbst abgestoßen oder verkapselt sich
– es gibt verschiedene chemische und pflanzliche Mittel zur Zeckenabwehr üblicherweise als Sprays, Spot-On-Präparate, Halsbänder oder als Ergänzungen ins Futter

Hochsaison für Zecken ist von April bis September, durch die milden Temperaturen können sie aber auch schon ab Februar und bis in den Oktober rein unterwegs sein.

Wirkstoffe chemisch (Antiparasitika/ Pestizide)

• Kontakt-Antiparasitika sind chemische Substanzen, die die Übertragung der Erreger durch das Abtöten der Blutsauger auf der Haut der Haustiere verhindern sollen
• Zecken können sich zwar am Tier festhalten und eine Zeit lang im Fell herumkrabbeln, sterben aber spätestens beim Blutsaugen ab
• meist als Spot-Ons oder Halsbänder mit unterschiedlichen Wirkstoffen
Permethrin: für Hunde geeignet, für Katzen nicht (Wirkstoff ist für sie giftig)
Akarizide:  Gifte gegen Zecken, sie wirken kontinuierlich über längere Zeit (z.B. als Halsband)
• es können nach dem Auftragen von chemischen Anti-Zecken-Mitteln folgende Symptome auftreten: Übelkeit und Erbrechen, schuppige Haut, stumpfes Fell, Juckreiz, Entzündungsreaktionen, Hautekzeme, manchmal auch neurologische Symptome (Zittern, Lethargie)
• die akuten Symptome entstehen definitiv durch die Abwehrmittel, die schädlichen Langzeit-Auswirkungen durch dauerhafte jahrelange Verwendung auf den Organismus vom Hund ist bisher  nicht erforscht, vermutet werden u.a. Magen-Darmprobleme, eine Überbelastung der Leber
• die meisten chemischen Mittel dürfen nicht bei Welpen und jungen Hunden, bei kranken Hunden, einige nicht bei Hunden unter 2 kg und alle nicht innerlich angewendet werden und dürfen nicht auf verletzte Haut aufgetragen werden

Frontline:

• Wirkstoff Fipronil = Insektizid und Akarizid aus der Familie der Phenylpyrazole, Zecken- und Flohmittel (gegen Flöhe wirkt es laut Hersteller 8 Wochen, gegen Zecken 4 Wochen)
• bei Insekten bewirkt es eine unkontrollierte Reaktion des zentralen Nervensystems, was zum Tod des Insektes führt
• Nebenwirkungen: vorübergehendes Speicheln, Hautreaktionen (Hautverfärbung, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Erythem), generalisierter Juckreiz oder Haarausfall, reversible neurologische Erscheinungen (Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome), Erbrechen, respiratorische Symptome

Exspot:

• Insektizid mit dem Wirkstoff Permethrin
• Kontaktgift oder sogenanntes „Magengift“ für nicht festgebissene Zecken und Flöhe • Wirkung durch Nervenreizung der Fußorgane der Parasiten, die sich deswegen aus Regionen erhöhter Konzentration zurückziehen und dann im Fell zu sehen sind
•Nebenwirkungen: Juckreiz, Haarausfall, Blasenbildung
•  Exspot darf niemals nicht bei Katzen angewendet werden, sie können das Permethrin nicht verstoffwechseln und es kann zu Vergiftungserscheinungen kommen (Symptome: starke Muskelkrämpfen und Bewegungsstörungen)

Advantix:

• Wirkstoffe Imidacloprid und Permethrin, durch die Kombination wird die Wirkung von Permethrin verstärkt
• Wirkung ist vergleichbar wie bei Exspot
• Nebenwirkungen: vorübergehende Überempfindlichkeit der Haut (einschließlich verstärkter Juckreiz, Haarausfall und Rötung an der Anwendungsstelle), Lethargie

Scalibor Protectorband:

• Wirkstoff Deltamethrin
• Insektizid und Akarizid aus der Gruppe der synthetischen Pyrethroide
• wird vom Insekt durch Kontakt aufgenommen
• Wirkmechanismus: lang anhaltende Erhöhung der Natrium-Permeabilität der Nervenmembran des Insekts, dies führt beim Parasiten zu einer Übererregung, dadurch Lähmung und Tod
• Deltamethrin wird kontinuierlich vom Halsband direkt an dieser Stelle in das Fell und auf die Haut abgegeben und breitet sich von da aus über die gesamte Hautoberfläche aus
• Deltamethrin wird nicht von der Haut aufgenommen
• die volle Wirksamkeit tritt erst nach einer Woche ein und hält dann bis zu 6 Monate an (daher soll der Hund in den ersten 5 Tagen nicht ins Wasser gehen)
• Nebenwirkungen: örtlich begrenzte Hautveränderungen, örtlich begrenzte Hautentzündungen oder Hautrötungen, Juckreiz, Haarverlust, selten neurologische Symptome wie Muskelzuckungen und Lethargie

Preventic (Halsband):  

• Wirkstoff Amitraz
• Amitraz wirkt neurotoxisch: der Wirkstoff gelangt transkutikulär in die Zecke und wirkt auf alle Entwicklungsstadien (Ei, Larve, Nymphe, Adult) toxisch
•  der Wirkstoff wird über lange Zeit (bis zu 45 Monate) in gleichbleibender Konzentration freigesetzt
• weder der Geruchssinn noch das Fell des Hundes werden vom Halsband beeinflusst, die erreichten Konzentrationen an Wirkstoff sind für den Menschen ungefährlich
• Nebenwirkungen: Haarausfall, Juckreiz, Ekzem, Pustelbildung, Unruhe, Bindehautentzündung, Allergien

Bravecto:

• über Bravecto wird/ wurde grade frisch und heiß diskutiert in den Medien
• eine Kautablette, die den Wirkstoff Fluralaner, die Zecken sterben innerhalb von 12 Stunden, nachdem sie sich am Hund festgebissen haben, ab

Hier ein paar Links zum Thema, mit dem Für und Wider von Bravecto als Zeckenschutz:

http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/hunde/beitrag/bravecto.html

http://fluffology.de/post/schlimm-schlimmer-bravecto

http://www.hunde-ratgeber.eu/neues-zeckenmittel.html

http://dietutnichts.de/bravecto/

Wirkstoffe pflanzlich

• bei Knoblauch, Bierhefe und ätherischen Ölen wird durch die enthaltenen ätherischen Öle der Hautstoffwechsel bzw. die Ausscheidungsprodukte über die Haut und somit der Geruch verändert (daher die Bezeichnung „Repellent“) 
• Achtung: Katzen vertragen ätherische Öle nicht, diese verursachen Stoffwechselprobleme, die zu Vergiftungserscheinungen führen können (Katzenverdauen die in ätherischen Ölen enthaltenen Terpene und Phenole langsamer als Hunde und die verzögerte Ausscheidung führt dazu, dass sich die Stoffe im Organismus der Katze anreichern) – Folgen: Erbrechen, Durchfall, kann auch tödlich enden

Geraniol:

• ätherisches Öl aus der Geranie mit einem blumigen Geruch
• soll den Chitinpanzer von Zecken und Flöhen angreifen und die Tiere austrocknen und verklebt die Tracheen-Atmung
• als Einzelmittel oder in Kombination mit anderen Ölen
• oft als Spray, Spot-On oder Halsband
• manche Hunde und Katzen vertragen Geraniol nicht und zeigen eine Überempfindlichkeit  mit Hautrötungen und stumpfem, schuppigem Fell – daher vorher auf einer kleinen Hautstelle auf Reaktionen testen

Kokos(öl):

• die enthaltene Laurinsäure (gesättigte Fettsäure) wirkt nachweisbar auf Zecken abstoßend, sie fallen wieder ab und/ oder beißen dann nicht so oft
• es gibt von der FU Berlin (Hilker, Kahl und Dautel) eine Studie dazu, laut der bis zu 88% der Zecken sich von mit Kokosöl behandelter Haut so schnell wie möglich fallen ließen, die  Wirkung hielt bis zu 6 Stunden lang an
• der Hund wird mit dem Kokosöl eingerieben, vorrangig an den Stellen, wo Zecken gern andocken (Stellen mit wenig Fell, Hals, Kopf, Ohren, Schultern, Unterbauch, Innenseite der Schenkel, Achselhöhlen)
• Nachteile: man muss den Hund oft (durchaus täglich) einreiben, ist bei Hunden, die viel im Wasser sind, eher sinnlos und nicht gut geeignet bei langhaarigen Hunden

Margosa:

• als Extrakt aus dem Niembaum (oder auch Neembaum), soll wirksamer sein als das reine Öl
• oder als ätherisches Neembaumöl, wird aus den Samen hergestellt
• ein Hauptwirkstoff (Azadirachtin) stört die Synthese von Chitin bei Schädlingen, die Larven können sich nicht richtig entwickeln
• wie Geraniol und Kokosöl wird es äußerlich am Hund angewandt

Bierhefe

• scheint eine Zecken abwehrende Wirkung zu haben, sie mögen den Geruch der enthaltenen B-Vitamine nicht
• wird kurweise als Pulver oder Tabletten zugefüttert
• Nachteile: manche Hunde mögen den Geruch auch nicht, kann eventuell Magen-Darm-Probleme verursachen

Formel-Z-Tabletten:

• Vitamin-B-Komplex, als Träger dienen Hefe, Molkepulver, Reisstärke, Pflanzenfett, Tricalciumphosphat
• Geruchsmilieu der Haut/ Ausdünstungen wird verändert und ist dann für Zecken abschreckend

Knoblauch:

• in geringen(!) Mengen einsetzbar als frischer Knoblauch oder als Pulver (empfohlene Dosierung: frisch ca. 1 Zehe für einen 25 kg-Hund pro Tag)
• auch hier soll die Zeckenabwehr über den veränderten Hautgeruch erfolgen

Zistrosenkraut

• Cistus incanus (graubehaarte Zistrose) stärkt das Immunsystem, wirkt antioxidativ, entzündungshemmend, antiviral und antimikrobiell
• auch als  Zecken- Abwehrmittel geeignet
• wird kurweise in Pulverform zugefüttert oder als Tee gegeben werden: 1 TL Cistus incanus getrocknet mit einer Tasse kochendes Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, die Blätter insgesamt 3x für die Teezubereitung nutzen

Rosmarinöl/ Eukalyptusöl/ Teebaumöl/ Lavendelöl

• ätherische Öle mit einer Zecken abwehrenden Wirkung
wichtig: alle Öle nur äußerlich anwenden!
• Zitronen-Eukalyptus mit dem Wirkstoff Citriodiol
• Neemöl enthält mindestens 35 verschiedene aktive Substanzen, u.a. Azadirachtin
• Lavendelöl mit den Hauptbestandteilen Linalool, Limonen und Geraniol
• Minzöl mit dem Hauptbestandteil Menthol
• der Nachteil bei allen ätherischen Ölen ist, dass Kontaktallergien und Hautreizungen auftreten können, daher vor Benutzung an einer kleinen Hautstelle auf Reaktionen testen

Schwarzkümmel(öl)

• hat einen hohen Anteil an ätherischen Ölen
• ätherische Öle werden über die Leber abgebaut, daher auch hier nur in sehr geringen Mengen bei Hunden anwenden
• nicht bei leberkranken Hunden, bei regelmäßiger Einnahme von z.B. Schmerzmitteln, bei Trächtigkeit, nicht für Katzen!

Bernsteinketten:

• ein natürlicher Weg gegen Ungeziefer
• durch das  ständige Reiben am Fell des Tieres sollen angeblich ätherische Öle und ein Harzgeruch verströmt werden, den die Zecken und Flöhe nicht mögen
• beim Reiben lädt die Kette sich elektrostatisch auf, was Zecken und Flöhe stört
• funktioniert nur mit naturbelassenem, echtem (nicht poliertem) Bernstein
• Kette muss dauerhaft getragen werden und ab und an kurz unter fließend Wasser gereinigt und „aufgeladen“ werden

Tic-Clip:

• ein Anhänger vom Hersteller Anibio, der energetisch aktiviert ist und mit einer speziellen Versiegelung beschichtet wird
• rund um den Hund entsteht wohl ein Energiefeld, welches vor Zecken und Flöhen schützen soll
• Lebensdauer laut Hersteller von bis zu 24 Monaten

EM-Keramik:

• EM = effektive Mikroorganismen = nützliche Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien, Hefen, Photosytnese-Bakterien, Aktinomyzeten, Ferment-aktive Pilzarten
• einige (z.B. Photosynthesebakterien und einige Milchsäurebakterien) halten  Temperaturen von über 1000°C aus und werden daher mit in den Ton gemischt  und zu EM-Keramik gebrannt
• laut der Broschüre „EM – Effektive Mikroorganismen nach Prof. Teruo Higa“ der IG Effektive Mikroorganismen Schweiz ist „die Wirkungsweise in allen EM-Produkten vorhanden, jedoch am Schwierigsten fassbar. EM erzeugen durch ihre Stoffwechselaktivität und über Resonanzschwingungen ein Milieu, in dem regenerative Prozesse verstärkt stattfinden können. Die von EM ausgehenden positiven Informationen greifen formend in die sie umgebenden Lebensprozesse ein und wandeln sie allmählich in gleichschwingende harmonische Energieträger um.“
• EM-Keramik kann jede Art von negativen Information aus Wasser entfernen (Menschen und Tiere bestehen zu 60-70% aus Wasser) und besitzt die natürliche Eigenschaft, durch langwellige Infrarotstrahlung einen lonenaustausch zu bewirken, die Information in den Wassermolekülen zu tilgen und den reinen Originalzustand wieder herzustellen
• Schwingungen aus der EM-Keramik sollen die Zecken vom Hund fernhalten
• EM-Keramik wird als kleine Zylinder-Röllchen in die Hundehalsbänder eingearbeitet, die Halsbänder sollen alle 3 Wochen oder bei starker Verschmutzung mit Wasser gereinigt und in der Sonne oder unter Infrarot-Licht aufgeladen werden, damit die EM-Keramik wieder ihre volle Wirkung zeigt
• werden die Hunde mit EMs gefüttert oder eingesprüht, wirken die EMs dem Ammoniakgeruch des Körpers entgegen, den Zecken wahrnehmen

Halsbänder mit pflanzlichen Wirkstoffen:

• z.B. von Bogacare: enthält Margosa-Extrakt, Citronella und Nelkenblütenöl und wirkt gegen Zecken, Flöhe und Milben
• keine Nebenwirkungen
• in einer Vergleichsstudie an der Universität Neuenburg (Schweiz) konnte nachgewiesen werden, dass die Wirkstoffkombination mindestens gleich stark wirkt wie Insektizide (z.B.  DEET oder EBAPP)

Flöhe

• Hundefloh = Ctenocephalides canis, viel öfter gehen aber auch Katzenflöhe (Ctenocephalides felis)auf die Hunde
• Flöhe haben eine enorme Sprungkraft
• weibliche ausgewachsene Hundeflöhe werden 2 -4 mm lang, männliche Flöhe bis zu 3 mm
• der Körper ist bräunlich, hat drei Beinpaare, ist flügellos und an den Seiten platt
• das größte Problem an Flöhen ist die rasante Vermehrung: die Eier sind ca. 5 mm groß und weißlich, sie gedeihen am besten bei 25°C und einer Luftfeuchtigkeit von 80%
• das Weibchen beginnt etwa zwei Tage nach der ersten Blutaufnahme mit dem Legen der Eier, es sind bis zu 50 Stück pro Insekt pro Tag, bis zu 3.000 in ihrem Leben
• aus den Eiern schlüpfen innerhalb der ersten Woche viele Junglarven, die sich zu einem Kokon verpuppen, aus dem nach frühestens 10 Tagen der fertige Floh schlüpft und sich nun fortpflanzt und vom Blut des Hundes nährt
• ein Floh befindet sich nicht die gesamte Zeit seines Lebens auf den Vierbeinern, verlässt aber im Erwachsenenstadium seinen Wirt eher selten
• neben anderen Hunden sind auch Igel Überträger des Hundeflohs
• für den Menschen besteht keine Gefahr durch einen vereinzelten Floh-Biss – der Mensch bietet aufgrund des Mangels an Körperbehaarung und der intensiveren Hygiene keinen Platz für die relativ großen Flöhe
• Symptome bei Befall: nicht jeder Hund mit Flöhen kratzt sich auch intensiv – bei geringem Befall kann es sein, dass er die Flöhe gar nicht bemerkt
• es kann zu allergische Reaktionen rund um die Bissstellen kommen, gehäuftes Jucken, vereinzelt Ausdünnen des Fells,  an den Innenseiten der Schenkel, am Schwanz, am Rücken und in Falten können Rötungen und Pusteln auftreten
• die Hunde werden besonders belastet, wenn sie von den Flöhen am Schlafen gehindert werden
• um zu erkennen, ob ein Befall vorliegt, gibt es einen einfachen Trick: Ein weißes Blatt Papier, ein helles Tuch oder Küchenkrepp anfeuchten und unter den Hund legen, den dann strubbeln oder bürsten, es fallen meist dunkle Rückstände aus dem Fell auf das Papier – diese im feuchten Papier zerreiben, werden die Krümel rot bzw. rostbraun, handelt es sich um Flohkot (besteht aus verdautem Hundeblut), bleiben die Krümel dunkel, ist es eben nur Dreck
• gegen Befall gibt es verschiedene Mittel: Spot-Ons, Sprays, Halsbänder, Shampoos, Präparate zur Schluckimpfung (die setzt die Flöhe über das Blut des Hundes außer Gefecht)
• teils wird eine Wurmkur erforderlich, da einige der Flöhe auch einen Bandwurminfekt (sie dienen dem Wurm als Zwischenwirt) verursachen können (durch das Zerbeißen von Flöhen kann sich der Hund mit den Bandwürmern, wie dem Gurkenkernbandwurm, infizieren)
• auch bei Floh-Mitteln gibt es die Wahl: pflanzlich oder Chemie – chemische Flohmittel  siehe unter chemische Anti-Zeckenmittel
• ein Flohhalsband hat den Vorteil, dass es auch temporär umgebunden werden kann, beugt einem Flohbefall vor, hilft aber nicht im akuten Fall
• bei Flohbefall: Hund mit Seife baden, hier drauf achten, dass ein dichter Schaum entsteht, in dem die Flöhe ersticken, beim Spülen ein paar Tropfen Eukalyptusöl, Lavendelöl, Teebaumöl, Zedernholzöl oder Kempfergeist dazugeben; den Hund anschließend heiß fönen (Achtung, nicht verbrennen!)


Pflanzliche Flohschutz-Mittel:

– Gemisch aus Wasser und Eukalyptusöl, Lavendelöl, Teebaumöl, Neembaumöl oder Kempfergeist: 2 Tropfen ätherisches Öl auf 500 ml Wasser, den Hund damit einsprühen
– Zitrone in Stücke schneiden, kochen, über Nacht eingelegt lassen, dieses Wasser zum Einsprühen verwenden (Orangenschale geht wohl auch)
– Gemisch aus 50/50 Essig/ Wasser, den Hund damit einsprühen
– oder zerdrückten Knoblauch mit heißem Öl mischen, auf dem Hund verteilen, einwirken lassen, dann wieder abspülen
– Kokosöl zersetzt den Chitinpanzer der Flöhe, sie trocknen aus

• in Temperaturen über 20°C in der Wohnung eignen sich super für Hundeflöhe, es gibt dunkle und trockene Ecken, in denen sich die Tiere verkriechen können, Kissen, Teppiche, Sofas und alle anderen Oberflächen aus Stoff bieten einen guten Platz zum Verkriechen für die Flöhe
• Flöhe können sechs Monate ohne Blutmahlzeit überleben
• wenn ein Hund Flöhe hat, kann man ganz sicher davon ausgehen,  das bereits ein massiver Umgebungsbefall vorhanden ist, denn nur ein geringer Teil der Flöhe sitzt zum Blutsaugen auf dem Hund (es gibt Angaben, dass nur 5% der Population auf dem Hund leben, die andern 95% in der Umgebung)
• die intensive Reinigung der Wohnung (ggf. auch des Autos) ist dann angesagt: Alle Textilien (Hundespielzeug, Stofftiere, Decken, Kissen, Laken, Hundebetten usw.) die in die Waschmaschine passen, so heiß wie möglich waschen
• Wohnung gründlich saugen: Flohpulver im Staubsaugerbeutel hilft, den Beutel anschließend wegschmeißen
• Oberflächen, Ecken und Kanten durchwischen, eventuell mit pflanzlichen Bioziden (z.B. AKA Free von PerNaturam oder Umgebungsspray von Anibio) einsprühen, es wird auch Heilerde zum Reinigen der Umgebung empfohlen
• es kann erforderlich sein, die ganze Putz-Prozedur innerhalb weniger Tage zu wiederholen

BerlinerSchnauzen

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15. September 2020

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